Über das Weingut

Betritt man das Büro von Martin Tesch fragt man sich, ob man nun in einem Weingut oder doch eher in der Zentrale eines Tourmanagers diverser Punkrock-Bands gelandet ist. Signierte Gitarren, Shirts und Tourposter zieren die Wände. Geht es dann aber ans Verkosten wird ganz schnell klar, dass Weinbau genauso ernst genommen wird wie Rock 'n' Roll.

Martin hat das elterliche Weingut 1997, nachdem er noch seinen Doktor in Biochemie gemacht. Und danach wurde Tabula Rasa gemacht. Restsüße Weine flogen raus, der Rebsortenspiegel beinahe ausschließlich auf Riesling zugespitzt, die Etiketten und das Design wurden modernisiert und der Austritt aus dem VDP vollzogen. Und mit jeder Entscheidung verlor Martin "50% der Kunden", aber die Konsequenz zahlt sich aus, denn heute gehören seine Rieslinge aus unserer Sicht zu den ganz großen in Deutschland, auch wenn es uns manchmal so vorkommt, als würden Teile der deutschen Weinszene die altbekannten Klassiker bevorzugen. Aber als altem Punk ist das jemandem wie Martin ganz sicher völlig egal. Übrigens. Eins unsere absoluten Lieblingszitate zum Thema Wein stammt von Martin und wir wollen es euch nicht vorenthalten: "Man konnte zu Punk ja auch irgendwie nicht so supergut Jasmintee trinken."